
Gemeinsamer feministischer Streik!
Aktive aus Gewerkschaften, der ver.di Bezirksfrauen*Rat und feministische Netzwerke luden zur feministischen Streikuni und zum „Platz für Sorge“ am 8.März ein.
Am internationalen Weltfrauentag gehen weltweit seit Jahrzehnten Frauen, FLINTA* und Unterstützer*innen auf die Straße und fordern bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen, eine Gesellschaft, die das Leben und ein gutes Leben für alle in den Mittelpunkt stellt. Für einen Alltag ohne Angst vor geschlechterbasierter Gewalt und Übergriffen. Für gleiche Bezahlung und eine gerechte Aufteilung von Sorge- und Reproduktionsarbeit. So auch an diesem 08. März 2023.

Unter dem Motto „Wenn wir Frauen* die Arbeit niederlegen, steht die Welt still.“ wurde für gleiche Bezahlung und die Anerkennung der oft unbezahlten oder unterbezahlten Arbeit von Frauen solidarisch an der Seite der streikenden Kolleg*innen aus dem Sozial- und Erziehungsdienst gekämpft. Kitas und der gesamte soziale Bereich ist Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge. Darauf sind alle angewiesen – Frauen aber ganz besonders. Wenn es keine Kitaplätze gibt oder die Kitagebühren unbezahlbar sind, bleibt die Kinderbetreuung an Frauen hängen. Die öffentliche Daseinsvorsorge muss spürbar ausgebaut werden.
Feministische Streikuni und „Platz für Sorge“
Von 12:00 bis 15:00 Uhr lud die feministische Streikuni im Helene-Grünberg-Zentrum im Gewerkschaftshaus zu folgenden Vorträgen ein:
- Prof. Ingrid Artus: Feministischer Streik. Was ist das und wie kommen wir zu feministischen Streiks im öffentlichen Dienst und anderswo?
- Farzaneh Ezati, IMEDANA e.V.: Jin, Jiyan, Azadî. Frau, Leben, Freiheit. Feministische Bewegung im Iran: Die erste feministische Revolution?
- Film über die Bewegung für mehr Personal in den Unikliniken in NRW 2022: „Höchstens vier Wochen“
- FLINTA* Komitee: Gemeinsam feministisch streiken?! Sorgearbeit, Bedeutung der öffentlichen Daseinsvorsorge für unseren Alltag und das Konzept Care Revolution.
- Carolin Geist, IG Metall Frauen: Was tun bei sexueller Übergriffigkeit im Betrieb?

Danach ging es von 15:00 bis 17:30 Uhr zum Hefnerplatz, einem zentralen Platz in der Innenstadt, der in einen „Platz für Sorge“ umbenannt wurde.






Mit vielfältigen Materialien und Beiträgen wurden Fragen gestellt und darauf aufmerksam gemacht, wie und in welcher Gesellschaft wir leben und arbeiten wollen, was wir für ein gutes Leben brauchen und wie wir zu einer Gesellschaft kommen, die strukturelle Ungleichheiten beseitigt – zudem in einer Situation, in der die aktuellen Entwicklungen politischen genau das Gegenteil bewirken?
Krise, Preissteigerungen und Kriege treffen Frauen als erste und besonders hart. Doch es gibt auch Hoffnung und Veränderungsperspektiven. Die Losung “Jin, Jiyan, Azadî”, die Forderung nach Frau, Leben, Freiheit bringt die Hoffnung von Menschen auf der ganzen Welt für ein besseres Leben zum Ausdruck.
Beteiligt waren neben dem ver.di Bezirksfrauen*Rat u.a. die GEW, IG Metall Frauen, das Frauenhaus Nürnberg und die feministischen Perspektiven mit einer szenischen Lesung zu „Frauen und Krieg“.